Während der Stempelzeit (bis 1859) lag Jassy im damaligen "Fürstentum Moldau", dessen "westlicher" Teil (mit Jassy) heute zu Rumänien gehört (siehe Anmerkung). (Die Landeszuordnung ist also vergleichbar mit der Zuordnung der "Altdeutschen Staaten" zum heutigen Land "Deutschland").
Anmerkung:
Aus der Stempeldatenbank eines verstorbenen Sammlers ohne Formatangaben (Briefstück) mit Vermerk: "1858 St.nachgezeichnet?"
(Post)historisches zu Jassy (Iași):
- 1565 bis 1859 war es die Hauptstadt des Fürstentums Moldau, - 1859 bis 1862 auch Hauptstadt der neu gegründeten Vereinigten Fürstentümer der Walachei und Moldau (1861 umbenannt in Fürstentum Rumänien) - bis Bukarest Hauptstadt wurde. - 1787 bis 1791 Im Verlauf des österreichisch-türkischen Krieges wurde Iași am 18. April 1788 von der kaiserlichen Armee besetzt, wiederholt auch von russischen Truppen.
- 1916 bis 1918 Im Laufe des Ersten Weltkrieges war die Stadt von provisorische Hauptstadt Rumäniens. - 1941 Während des Zweiten Weltkrieges führten die Luftstreitkräfte der Sowjetunion am 26. und 28. Juni Luftangriffe auf die Stadt aus. Iași war ein Siedlungsschwerpunkt der rumänischen Juden. Um 1900 machten Juden 51 % der Wohnbevölkerung der Stadt aus. Der Pogrom von Iași am 29. Juni war einer der ersten Schritte eines rumänischen "Masterplans, das Land "ethnische zu säubern". Der Massenmoird an mindestens 13.000 Juden wurde in erster Linie von der lokalen Polizei, Soldaten der rumänischen Armee, Paramilitärs und der Zivilbevölkerung ausgeführt. Einheiten der Wehrmacht dokumentierten die Massaker auf Hunderten von Fotos, die vereinzelt (durch die "Feldpost-Kontrolle" geschlüpf) in die Heimat versendet wurden. - 2003 Erst nach Niedergang des kommunistischen Regimes wurde ab 2003 mit der Aufarbeitung des "rumänischen Holocaust" begonnen.
Heute ist Iași (deutsch: Jassy und Jasch, veraltet auch Jassenmarkt, russisch: Яссы = Jassy, ungarisch: Jászvásár, armenisch: Յասի = Jassi, türkisch: Yaş) eine Universitätsstadt im Nordosten Rumäniens in der Region Moldau und die Hauptstadt des gleichnamigen Kreises. Historisch war sie die wichtigste Stadt des Fürstentums Moldau und später die zweitwichtigste Stadt Rumäniens, heute ist sie Sitz der Planungsregion Nordost und mit rund 270.000 Einwohnern drittgrößte Stadt Rumäniens. Sie gilt als die "Wiege der rumänischen Kultur - viele rumänische Persönlichkeiten und Künstler lebten hier. Die Stadt liegt 20 Kilometer westlich der Grenze zur Republik Moldau (= Moldawien) und etwa 400 km Luftlinie nördlich von Bukarest.
In jüngster Zeit erlangte die Stadt traurige Berühmtheit als Hochburg für europaweit organisierten Taschendiebstahl. Die Stadt wird daher auch als "Schule der Taschendiebe" bezeichnet.
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