- Die Bahnstrecke Chemnitz – (Aue) - Adorf war eine 115 km lange sächsische Nebenbahn (nicht nur) zur Erschließung des Erzgebirges mit den zahlreichen Bergwerken, Hütten und "Fabriken" (Metall- und Holzverarbeitung). - 25 Jahre, ein Dutzend Visionäre, Befürworter, ab- und eingesprungene "Investoren" und letztendlich die Gründung der "Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft (CAAE)" mit Baukonzession für die Strecke von Chemnitz in südwestlicher Richtung im Zwönitztal aufwärts in Richtung Aue, dann entlang der Zwickauer Mulde nach Muldenberg und weiter über Schöneck bis Adorf im Vogtland bedurfte es, bis der letzte Streckenabschnitt nach knapp 2 Jahren Bauzeit am 15. November 1875 eröffnet wurde. - Im September 1975 fand eine Festwoche anlässlich des 100. Jahrestages der Streckeneröffnung statt. Da die Streckenunterbrechung durch den Talsperrenbau bereits beschlossen war, durfte auf Anweisung des ZK der SED nur für den Abschnitt Karl-Marx-Stadt–Aue das Betriebsjubiläum gefeiert werden. Dass die Strecke weiter bis nach Adorf führte, war kein Thema. Neben mehreren Sonderzügen wurde auch eine Fahrzeugausstellung im Bahnhof Zwönitz – welcher das Zentrum der Feierlichkeiten bildete – organisiert. Über 40 000 Personen nahmen an der Festwoche teil, neben einer Broschüre entstand auch ein Bericht für die Aktuelle Kamera. 1975 musste die Strecke für den Bau der bereits in den 1880er Jahren geplanten Talsperre Eibenstock zwischen Wolfsgrün und Schönheide Ost unterbrochen werden, eine zunächst projektierte Streckenverlegung wurde nicht umgesetzt. - Am 27. September 1975 (dem Tag nach dem Stempeldatum) verkehrten letztmals durchgehende Reisezüge zwischen Karl-Marx-Stadt und Adorf und auch der Verkehr auf der Steilstrecke nach Eibenstock wurde eingestellt. Folglich sind ALLE Abschläge diese Stempels ab dem 28.9.75 als propagandistisch anzusehen! - Zu obigen Daten/Orten gibt es etliche Poststempel und Absenderfreistempel; hochgeladen wurden bisher nur einige wenige "Bahnpoststempel".
Anmerkung:
Aus der Stempeldatenbank eines verstorbenen Sammlers.