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Stempel: Handstempel
Land: Deutschland
Ortsname: Chemnitz
PLZ (vierstellig): 9010
Stempeldatum: 27.06.1937
Stempeltext: ° CHEMNITZ °
Stempelart: Gelegenheitsstempel (Hand)
Stempelform: Kreisstempel
Stempelfarbe: schwarz
Format: ø 36 mm
Bildbeschreibung bei Motivstempel: Das Chemnitzer "Doppelrathaus"
Textinhalt bei Gelegenheitsstempel: 3. Reichskleingärtnertag 24.-27. 6. 1937
Beschreibung: Zum Stempeltext:
Es scheint zwei Typen zu geben
- mit je einem Kringel links und rechts des Ortsnamens ° CHEMNITZ °.
- mit je einem Punkt links und rechts des Ortsnamens ● CHEMNITZ ● siehe:
https://philastempel.de/stempel/zeigen/587399

Zur Bildbeschreibung:
Das Neue Rathaus in Chemnitz entstand 1907 bis 1911 nach Plänen des Stadtbaurates Richard Möbius. Der monumentale Bau bildet zusammen mit dem 1496 bis 1498 errichteten, spätgotischen "Alten Rathaus"
einen markanten Gebäudekomplex, der auch als Chemnitzer Doppelrathaus bezeichnet wird.
Anmerkung: Historischer Hintergund zum 3. Reichskleingärtnertag:
- Auf Initiative des 1909 gegründeten "Zentralverbandes deutscher Arbeiter- und Schrebergärten" (ZdASG) hin richtete die Reichsregierung 1916 die "Zentralstelle für den Gemüseanbau im Kleingarten" in Berlin ein.
- Der „Zentralverband der Kleingartenvereine Deutschlands“ (ZvKD) lud alle anderen Verbände zu Pfingsten 1921 zu einer gemeinsamen Tagung – später als 1. Reichskleingärtnertag bezeichnet – nach Berlin-Neukölln ein, um die Gründung eines Dachverbandes voranzutreiben, welche letztendlich am 14. August 1921 zum 2. Reichskleingärtnertag in Bremen der "Reichsverband der Kleingartenvereine Deutschlands" (RVKD) erfolgte mit Geschäftsstelle in Berlin Charlottenburg (1923 verlegt nach Frankfurt am Main).
- Chemnitz gehörte im April 1922 zu den ersten Städten die eine besondere Dienststelle schufen, das Kleingartenamt, mit der Aufgab, das Kleingartenwesen zu fördern und zu leiten.
Chemnitz war mit seinen 300.000 Einwohnern ein Ballungszentrum der Industrie mit deutschlandweit höchstem Anteil an Kinder- und Frauenarbeit und damit zugleich Ballungszentrum aller damit verbundenen gesundheitlichen und sozialen Problemen (u.a. Wohnungsnot).
Unter den deutschen Städten war Chemnitz auch als "Proletarierstadt" bekannt - mit starken Arbeitertraditionen. Kein Wunder also, daß Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei eng mit dem Vereins- und Kleingartenwesen verbunden waren.
- Beinahe ein Viertel der deutschen PKW und ein Drittel der Motorräder wurden in Chemnitz hergestellt. Für die Nationalsozialisten hatte Chemnitz also durchaus Gewicht in der allgemeinen Propaganda.
Im Mai 1933 wurde auch in Chemnitz das "Führerprinzip" mit direktem Einfluss der NSDAP auf das Kleingartenwesen voll wirksam. Mit dieser Gleichschaltiung wurde das demokratische Leitungsprinzip auch in den Vereinen der mehr als 30 Dauer-Kleingartenanlagen ausgemerzt.
- Aus Propagandasicht wurde es Zeit für den 3. Reichskleingärtnertag (Do. 24.6. bis So. 27.6.1937) - und zwar in Chemnitz mit Kameradschaftsabend im Marmorpalast (Sa) und abschließendem Aufmarsch der "deutschen" Kleingärtner zur Südkampfbahn für eine Massenkundgebung unter Parteileitung und Mitwirkung des Reichsarbeitsdienstes (RAD), des Leipziger Kleingärtnerchores und der "Kleingärtnerjugend".
- Neue Kleingärtnervereine schossen wie Pilze aus dem Boden und noch im gleichen Jahr erhielt Chemnitz für den größten Zuwachs an Kleingartenfläche je Einwohner den "Goldenen Spaten" als Wanderpreis verliehen.
- Als im März 1945 Chemnitz durch anglo-amerikanische Bomben in Schutt und Asche gelegt wurde, fanden zahlreiche Opfer an Hab und Gut Unterschlupf in den zahlreichen unzerstört gebliebenen Lauben der inzwischen 62 Kleingartenanlagen.

Quellen: Wikipedia und
https://stadtverband-chemnitz.de/geschichte.html
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Stempelreporter/erfasst: juni-1848
Stempelredakteur/Freischaltung: 09.03.24 02:22:40
Letzte Änderung: 10.03.24 03:10:08
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