Stempel über die Interne Stempelnummer suchen




     

595586 Stempel gespeichert.
<<<578157    578158    578159>>>


Stempel: Maschinen / Handroll / Duplexstempel
Land: Deutschland
Ortsname: Köln
PLZ (vierstellig): 5000
Unterscheidungsbuchstaben/- zeichen f
Stempeldatum: 24.01.1939
Stempeltext im Stempelkopf: KÖLN 1 / f
Stempelform: Zweikreisstegstempel
Entwerterform: Werbung/Postalische Angaben
Fabrikat: Standard/Klüssendorf
Betriebsart: Stempelkopf rechts, Entwerter/Werbung links
Stempelfarbe: schwarz
Format Stempelkopf: ø 28,5 mm
Format Entwerter: 38 mm x 23 mm
Bildbeschreibung bei Motivstempel: Prinz Jupp IV.
Textinhalt bei Gelegenheitsstempel: Köln / Karneval 1939
Beschreibung: Zur Bildbeschreibung:

Die homophoben Nationalsozialisten hatten das "Festkomitee Kölner Karneval" schon 1935 unter Druck gesetzt: Männer in Frauenkleidern waren unerwünscht (aus "Angst" vor Homosexualität).
Der offizielle Kölner Karneval widersetzte sich dem Eintritt in die NS-Organisation „Kraft durch Freude“, was als „Narrenrevolte“ in die Kölner Geschichtsbücher einging. Allerdings bezog sich das nur auf die Organisationsstruktur und nicht auf inhaltliche Distanz zum NS-Staat; ein Teil der Leitung der Kölner Karnevalisten war bereits zuvor in die NSDAP eingetreten.
Der politische Druck nahm zu und so wurden 1937 aus den "gerüsteten" Roten Funken die "tanzenden" Funkenmariechen - Repräsentantinnen des Kölner Karnevals, die dem faschistischen Ideal entsprechen sollten: jung, dynamisch, lebensbejahend und blond. Ein Signal in die falsche Richtung, denn schon 1938 war die erste weibliche "Jungfrau" Paula nicht mehr zu umgehen. Das männliche Festkommitee war not amused und versuchte abzulenken von zuviel jungfräulicher Aufmerksamkeit: Von nun waren "Prinz, Bauer und Jungfrau" offiziell das Kölner "Dreigestirn".
Damit jedoch nicht genug: die Kamelle war endgültig ins Rollen gekommen. Die Menschen hinter dem Dreigestirn gewannen immer mehr an Bedeutung und Aufmerksamkeit.
So war auch der Kölner Karneval 1939 geprägt von einer weiteren Neuerung: Das Dreigestirn bekam Namen. Der Prinz hieß nicht mehr länger nur Prinz Karneval sondern Prinz Jupp IV. und der Bauer war nun Bauer Heinz.
Sogar die Aufregung des Kommitees hielt sich anders als im Jahr zuvor in Grenzen, als mit Else erneut eine Frau in das Jungfrau-Ornat schlüpfte. Die 23-jährige Else Horion, eine Nichte des verstorbenen Landeshauptmanns Johannes Horion, arbeitete im Werkskindergarten der Firma Stollwerck, dem ersten "nationalsozialistischen Musterbetrieb" in Köln.
So blieb es auch weiterhin bei "Kölle Alaaf" statt "Kraft durch Freude"...

Quellen: Die Stempeldatenbank eines verstorbenen Sammlers und
https://museenkoeln.de/portal/bild-der-woche.aspx?bdw=2013_06

Übrigens finden nicht nur närrische Sammler hier bewegte Bilder vom Kölner Rosenmontagszug 1939:
http://www.kölner-karneval.de/historie-koelner-karneval/karneval-1939

Alle Gelegenheits- und Maschinenstempel zum Karneval 1939 in Köln findet Ihr hier:
https://philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1464
Interne Stempelnummer: 578158 Fehler melden
Stempelreporter/erfasst: juni-1848
Stempelredakteur/Freischaltung: 19.01.24 05:08:11
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.