Ab 1933 begegnen uns immer häufiger und in steter Regelmäßigkeit Entwerter (nebst einigen wenigen Gelegenheitsstempeln) mit den Begriffen Luftschutz, Luftschutzpflicht, Reichsluftschutzbund (RLB) und Aufrufen wie "Werdet Mitglied" und "Erfüllt Eure Pflicht"; aber was steckt dahinter?
Ab Gründung am 29. April 1933 unterstand der Reichsluftschutzbund (RLB) dem Reichsluftfahrtministerium. Mit dem RLB hatten alle in der Weimarer Republik gegründeten Luftschutzvereine (u.a. Verein Deutscher Luftschutz (DLS) von 1927 und die Deutsche Luftschutzliga von 1931) aufgehört zu existieren. 1940 wurde der RLB zur Körperschaft des öffentlichen Rechts umgeformt und 1944 in die NSDAP überführt. Im Jahre 1939 waren etwa 15 Millionen Mitglieder im RLB organisiert. Es existierten 75.300 Dienststellen; 820.000 Amtsträger (davon 280.000 Frauen) taten ihren Dienst im RLB. Die Mitglieder wurden in 3.800 Schulen von mehr als 28.000 Lehrern ausgebildet. Das Ausbildungsprogramm umfasste das luftschutzmäßige Herrichten eines Hauses und der Wohnung, Brandbekämpfung, Gasschutz, Erste Hilfe und das Meldewesen. Zur Teilnahme an den Ausbildungsveranstaltungen des RLB konnte jeder durch das Luftschutzgesetz vom 26. Mai 1935 verpflichtet werden.
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