Aus der Stempeldatenbank eines verstorbenen Sammlers.
Die Reichsgartenschau 1939 (korrekt Reichsausstellung des Deutschen Gartenbaues 1939) fand in Stuttgart statt und folgte der kurzen Tradition der Reichsgartenschauen in Dresden (1936) auf dem Städtischen Ausstellungsgelände und in Essen (1938) im Grugapark. Für 1941 wurde die vierte Reichsgartenschau in Liegnitz geplant; der einsetzende Zweite Weltkrieg ließ jedoch keine weiteren Schauen zu. Am 22. April 1939 wurde die Reichsgartenschau im Stile der für die Zeit des Nationalsozialismus üblichen Propaganda mit großem Aufwand und viel Pathos eröffnet. Mit 4,5 Millionen Besuchern innerhalb von vier Monaten stellte sie sich als Besuchermagnet heraus und übertraf die in sie gesetzten Erwartungen erheblich. Der Gauleiter der NSDAP in Württemberg-Hohenzollern, Wilhelm Murr, eröffnete zur Einweihung mit großen Worten: „Dies ist der Beweis für die friedliche Nutzung unserer Energien und unserer Wirtschaftsanstrengungen während einer vom Ausland künstlich aufgeblähten Kriegspsychose.“ Der Kriegsbeginn am 1. September 1939 stoppte die Reichsgartenschau vorzeitig: Sie endete am 2. September 1939 aufgrund der „gegenwärtigen Umstände“, obwohl sie bis Ende Oktober des Jahres hätte geöffnet sein sollen. 4,5 Millionen Besucher hatten die Schau besucht, was als ungeahnter Erfolg registriert wurde. Schon am 27. August 1939 waren die ersten Lebensmittelkarten eingeführt worden, ein Hinweis auf zukünftige, kriegsbedingte Rationierungsmaßnahmen. Dies verleitete diverse Stuttgarter dazu, über ihre „Reichskartenschau“ zu spotten. Quelle: Wikipedia